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Niederstotzingen – Geschichte eines schwäbischen Ortes an alten Römerstraßen
Niederstotzingen im Kreis Heidenheim liegt am Rand des Donaurieds an einem bedeutenden römischen Straßenschnittpunkt – dort kreuzten sich die Routen Günzburg–Heidenheim und Faimingen–Urspring. Bereits die Römer hinterließen Spuren: Ein Gutshof beim Seebrunnen etwa einen Kilometer nördlich und römisches Mauerwerk unter der St.-Martins-Kirche im benachbarten Oberstotzingen zeugen davon.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1143. Frühzeitig waren die Grafen von Dillingen im Besitz örtlicher Rechte, die ab 1258 teilweise an das Hochstift Augsburg und die Grafen von Helfenstein sowie an die Grafen von Truhendingen übergingen. Diese wiederum wurden von den Burggrafen von Nürnberg bzw. den Markgrafen von Ansbach beerbt. Seit 1286 treten die Ritter von Stotzingen als Ortsherren auf, die 1329 den Kirchensatz an das Kloster Herbrechtingen verkauften und 1355 eine Frühmesse stifteten.
Bereits um 1336 übernahmen die Herren von Riedheim die Herrschaft. Wegen ihrer räuberischen Aktivitäten ließ Kaiser Ludwig der Bayer 1340 die Burg durch Augsburger Truppen zerstören. Dennoch verlieh Kaiser Karl IV. dem Ort 1366 das Stadtrecht. Doch nur wenige Jahre später, 1378, wurde Niederstotzingen im Städtekrieg von den Ulmern erneut verwüstet. Anschließend kam der Ort an die Herren von Leimberg, die 1430 von König Sigismund erneut das Marktrecht erhielten.
Weitere Besitzerwechsel folgten: 1452 übernahmen die von Westernach, 1457 dann Puppelin vom Stein. Dessen Urenkel teilten 1550 den Ort, wobei der Teil mit dem neu errichteten Steinschloss 1661 an das Kloster Kaisheim verkauft wurde. Nach der Säkularisation 1803 ging es an Bayern, das Schloss wurde 1805 zum Abbruch verkauft.
Ein bedeutender Vertreter der Familie vom Stein war Heinrich vom Stein (1535–1605), ein bekannter Söldnerführer unter Karl V. sowie in Frankreich und den Niederlanden tätig. Obwohl er dem Calvinismus nahestand, führte er 1565 in Abstimmung mit Herzog Christoph von Württemberg das Augsburger Bekenntnis in seinem Herrschaftsbereich ein.
Zwischen 1628 und 1799 war die Herrschaft erneut geteilt; es bestand eine dritte Herrschaft mit Sitz im ehemaligen Königsbronner Pfieghof. Aufgrund konfessioneller Spannungen erließen die drei Ortsherren 1666 eine Gemeindeordnung zur Regelung der gemeinsamen Nutzung der Pfarrkirche.
Zwischen 1778 und 1783 ließ Karl Leopold vom Stein, k.k. geheimer Rat und österreichischer Feldzeugmeister, ein neues klassizistisches Schloss anstelle des alten Burgschlosses errichten. Seine Herrschaft wurde 1806 mediatisiert und 1810 dem Königreich Württemberg eingegliedert. Nach dem Erlöschen der Linie vom Stein in Niederstotzingen im Jahr 1809 fiel der Besitz an Graf Karl Leopold Ludwig von Maldeghem, der das Rittergut durch den Erwerb von Stetten mit Kaltenburg (1821) und Oberstotzingen (1830) weiter arrondierte.
Die Stadtgerechtigkeit wurde 1848 erneuert. Seit 1819 gehörte Niederstotzingen zum Oberamt Ulm, seit 1938 zum Landkreis Heidenheim.
(Quelle: Handbuch Historischer Stätten Deutschland)
Touristisches Gebiet / Region:
- Schwäbische Alb
- Landkreis Heidenheim
- Baden-Württemberg
Rad- und Wanderwege bei Schloss Niederstotzingen:
- Albtäler-Radweg
- Lonetal-Radweg
- Schwäbische Alb Nordrandweg (HW1)
- Lonetalwanderweg
- Jakobsweg (Ulm–Blaubeuren–Heidenheim)
- Limeswanderweg
- Archäopfad Lonetal
- Lonetalhöhlen-Wanderweg